Unsere Geschichte

Unsere Kirche im Weinland hat eine bewegte Geschichte. Sie erzählt von schwierigen Anfangsjahren, die aber bestimmt waren von einer grossen Leidenschaft und einem starken Willen, Orte und Möglichkeiten zu finden, um den Glauben zu verkünden und zu feiern.

Wir stehen heute auf dem Boden, den andere für uns bereitet haben und in den sie viel Engagement und Liebe investiert haben.

Pfarrei Stammheim-Andelfingen

Erfahren Sie mehr über die Enstehung der Pfarrei in unserer Broschüre.

Die Pfarreigeschichte erzählt, dass sich in Ossingen um das Jahr 1923 eine Gruppe Katholiken zusammenfand, die sich mit der Bitte um bessere Betreuung an den Bischof wandte. Die Kirchwege nach Winterthur, Rheinau und Schaffhausen waren vor allem zur Winterzeit mühsam und weit. Der Religionsunterricht wurde nur unregelmässig erteilt. Die wenigen Katholiken dieses Gebietes fühlten sich im „Niemandsland“.

Auf Weisung des Bischofs von Chur hat sich darauf Pfarrer Strasser von Oberwinterthur der Seelsorge dieser Diaspora angenommen. 1926 wurde im Gasthaus „Hirschen“ in Ossingen erstmals Gottesdienst gehalten. Schon zwei Jahre später baute man im westlichen Dorfteil eine St. Annakapelle. Auch auswärtige Katholiken zeigten sich solidarisch, so wurde z. B. eine Glocke von einer Katholikin aus Basadingen gestiftet.

Die Betreuung erfolgte weiterhin durch Oberwinterthur, bis sich 1932 Pfarrer Johann Truttmann in Ossingen niederliess. Da sich in der Nähe der neuen Kapelle keine Wohnung fand, wurde dem Pfarrer vorläufig am östlichen Dorfende bei Fam. Oertle eine solche zur Verfügung gestellt.

Dieses Provisorium dauerte allerdings nur bis 1934, als der Wohnsitz des Pfarrers nach Oberstammheim in ein Haus am Rebhang verlegt wurde. Pfarrer Truttmann richtete hier eine Hauskapelle ein und betreute von hier aus zugleich das Kirchlein in Ossingen.

1937 wurde Pfarrer Kilian Baumer als Nachfolger von Pfarrer Truttmann berufen.

In der Umgebung von Andelfingen wohnten damals kaum ein Dutzend Katholiken, in Stammheim waren aber viele Neuzugezogene ansässig. Deshalb wurde das Pfarramt in Oberstammheim beibehalten. Die Hauskapelle wurde zusehends zu eng und der Wunsch nach einer Kirche kam auf. Vom Oberstammheimer Förster Ita konnte direkt anschliessend an das Pfarrhaus ein Grundstücke erworben werden, wo das neue Gotteshaus Platz finden sollte. Förster Ita war mit einer Katholikin aus Schienen, Höri DE verheiratet. Er war der kath. Gemeinschaft wohlgesinnt und nahm dafür Schmähungen und Widerwärtigkeiten der reformierten Dorfbewohner auf sich.

Die geografische Lage der Aussenstation Ossingen erwies sich mehr und mehr als ungünstig, da sie von Andelfingen und Marthalen her nur schwer erreichbar war. Zur gleichen Zeit liessen sich nun auch in Andelfingen einige Katholiken nieder, deshalb suchte man nach einer Gottesdienstmöglichkeit an Ort.

1938 durfte im Restaurant „zum Bad“ in Kleinandelfingen Gottesdienst gefeiert und damit die Aussenstation Andelfingen eröffnet werden. Das Kirchlein in Ossingen wurde verkauft und in ein Wohnhaus umgebaut. Die Ossinger Katholiken besuchten den Gottesdienst nun in Stammheim oder Andelfingen.

Unmittelbar gegenüber vom Rest. „zum Bad“ in Kleinandelfingen bot sich die Gelegenheit, Land zu erwerben und schon 1939 eine Notkirche aus Holz zu bauen.

1942, mitten im 2. Weltkrieg, wagte Parrer Baumer den Bau einer Kirche in Oberstammheim. Er war voller Vertrauen, die nötigen Finanzen durch „Bettelpredigten“ erhalten zu können, was ihm auch gelang.

Von 1942 bis 1949 half in Andelfingen Vikar Johann Gagg als zweiter Geistlicher in der Pfarreiseelsorge mit. Er war eigentlich als Missionar nach Südamerika verpflichtet, konnte jedoch wegen des Krieges nicht ausreisen. Obwohl er gehbehindert war und auch kein Fahrrad benützen konnte, übernahm er den Religionsunterricht in Andelfingen, Thalheim, Ossingen, Marthalen und Trüllikon. Daneben half er auch in Stammheim aus. Mangels Postauto- oder Bahnverbindungen legte er sämtliche Wegstrecken zu Fuss zurück. Als Wohnung und Unterrichtsraum diente ihm das Untergeschoss der Kirche in Kleinandelfingen.

Anlässlich der Firmung im November 1949 wurde Karl Schamberger, vorher Vikar in Dübendorf, als Pfarrer eingesetzt. Vikar Gagg wurde abberufen in der Meinung, dass der neue junge Pfarrer die Seelsorgeaufgaben allein bewältigen könnte.

Auch Pfarrer Schamberger hielt schweizweit ungezählte Bettelpredigten, um die nötigen Finanzen sowohl für den laufenden Pfarreiunterhalt, als auch für den geplanten Umbau der Kirche in Kleinandelfingen zusammenzubringen. Selbstverständlich waren auch die ansässigen Gläubigen laufend aufgerufen, nach Möglichkeit beizusteuern.

Ein Umbau drängte sich auf, weil der Gottesdienstraum zu klein geworden war. Mit dem Anbau des Betonturmes konnte die bestehende Holzkirche verlängert und einneuer Eingang geschaffen werden. Für einen gesamten Neubau hätten die vorhandenen Finanzen niemals gereicht. Das Umgelände und der Parkplatz wurden zum grössten Teil in Fronarbeit erstellt. Verschiedene Jungwacht- und Pfadfindergruppen aus Zürich und Winterthur halfen jeweils an Samstagen wacker mit.

Am 25. August 1963 wurde das umgebaute Gotteshaus vom Abt des Klosters Disentis eingeweiht. Weil das Kloster Disentis geschichtlich mit der Seelsorge der vorreformatorischen Kirche St. Placidus und Sigisbert in Andelfingen verbunden war, wurde jetzt auch die renovierte Kirche unter den Schutz dieser Heiligen gestellt. Ein auswärtiger Gönner schenkte auf den Festtag hin die Orgel.

Die staatliche Anerkennung der katholischen Kirche im Kanton Zürich im Jahre 1964 brachte auch dieser Pfarrei eine wesentliche Entlastung von den drückenden Finanzsorgen und damit das Ende der vielen und oft demütigenden Bettelreisen.

Mit dem Datum der Anerkennung wurde ein Teil des Gebietes ennet der Thur definitiv von dieser Pfarrei getrennt und Rickenbach/Seuzach zugeschlagen. Vorher waren die Dörfer Altikon, Thalheim und Gütighausen von Stammheim und Andelfingen betreut worden.

Im März 1966 segnete Generalvikar Teobaldi die vier neuen Glocken ein. Drei davon wurden von auswärtigen Gönnern gestiftet, eine Glocke wurde durch Sammlungen innerhalb der Pfarrei ermöglicht.

Im Jahre 1971 konnte das Pfarrhaus in Oberstammheim renoviert werden. Ein Jahr später erfolgte die Neugestaltung des Chorraums sowohl in Oberstammheim als auch in Kleinandelfingen.

Als Geschenk für die Gastfreundschaft während des Umbaus der reformierten Kirche in Andelfingen erhielt die katholische Kirche einen neuen Tabernakel, die Kerzenständer und den Wandteppich.

Im Laufe der Zeit auftretende Mängel an der Bausubstanz dieses Kirchenprovisoriums veranlasste die verantwortliche Behörde zu Beginn der Achtzigerjahre, einen Kirchenneubau zu planen und zu realisieren. Im Sommer des Jahres 1990 konnte diese neue Kirche feierlich eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden.

Im Jahr 2011 wurden die Pfarreien Stammheim-Andelfingen und Feuerthalen zu einem Seelsorgeraum verbunden.

Seit September 2017 wird die Katholische Kirche Weinland von Pfarrer Stephan Kristan und Seelsorger, Co-Leiter Marco Anders gemeinsam geleitet.

Pfarrei Feuerthalen

Erfahren Sie mehr über den Bau des neuen Kirchenzentrums in unserer Broschüre.

Wann und wie viele Katholiken nach der Reformation hier ansässig waren, ist nicht bekannt. Diese hatten nach 1578 die Möglichkeit zum Gottesdienstbesuch in der Klosterkirche Paradies oder in der Klosterkirche Rheinau. 

Um 1850 waren ca. 60 Katholiken hier ansässig, welche nach einer Vereinbarung der Bischöfe von Chur und Basel von Schaffhausen aus betreut wurden. 

Nach 1900 nahm die Zahl der Katholiken sehr rasch zu und der Wunsch nach einer eigenen Kirche wurde immer grösser. Die erste Station auf dem Weg dazu war die Gründung der Kirchenbaustiftung St. Leonhard am 4. April 1962. Diese brachte noch im selben Jahr genügend Mittel zusammen, um das Grundstück auf dem Lindenbuck kaufen zu können.

m Jahr 1964 brachte die öffentlich-rechtliche Anerkennung der Katholiken im Kanton Zürich die Möglichkeit Steuern zu erheben. Für die Betreuung durch Schaffhausen und Neuhausen mussten an diese, erhebliche Beiträge entrichtet werden, was den Wunsch nach einem eigenen Geistlichen und einer eigenen Kirche förderte. Die hohen Kosten für einen Kirchenbau mit Pfarrhaus dämpften diese Bestrebungen aber. Man entschied sich für einen provisorischen Bau, welcher im November 1965 von der Gemeindeversammlung genehmigt wurde.

Auch der Wunsch nach einem eigenen Pfarrer ging rasch in Erfüllung: Am 1. Dezember 1965 nahm Pfarrer Anton Selva seinen Dienst auf. Am 1. Juli 1966 trat dann das Dekret über die Errichtung des Pfarr-Rektorates Feuerthalen, welches zu Stammheim-Andelfingen gehörte, in Kraft.

Noch im Jahr 1966 konnte am 14. August die neue Kirche auf dem Lindenbuck eingeweiht werden. Als rechtliche Besonderheit sei hier noch aufgeführt, dass der Kirchenbau zwar der Kirchgemeinde gehörte, das Grundstück jedoch bei der Kirchenstiftung verblieb mit einem Baurechtsvertrag auf 99 Jahre. 1968 erfolgte dann auch noch der Bau eines Kirchenturmes mit drei Glocken.

Die 1966 eröffnete Kirche war dem Hl. Leonhard geweiht. Schon die mittelalterliche Kapelle und heutige reformierte Kirche hatte diesen Schutzpatron, da diese am Weg nach Winterthur lag und der Hl. Leonhard der Schutzpatron der Fuhrleute und der Pferde ist. Nach der Reformation wurde keine hl. Messe mehr gefeiert. Die Kirche wurde jedoch später renoviert und dient seit 1675 als reformierte Pfarrkirche.

Pfarrer Anton Selva erkrankte 1967 schwer und musste deshalb im Frühling 1968 demissionieren. Er blieb bis zu seinem Tod 1973 in Feuerthalen wohnhaft.
Als neuer Pfarr-Rektor wurde vom Bischof Johannes Vonderach Pfarrer Paul von Rickenbach ernannt.

1969 konnte dann endlich auch noch ein Pfarrhaus an der Höhenstrasse errichtet werden. Der bisher in einer Mietwohnung lebende Pfarrer konnte 1970 darin einziehen.

Am Osterfest 1971 wurde das Pfarr-Rektorat zur selbstständigen Pfarrei erhoben. Gemäss zürcherischem Kirchenrecht musste der vom Bischof vorgeschlagene Pfarrer durch Volkswahl für sechs Jahre bestimmt werden. Pfarr-Rektor Paul von Rickenbach wurde einstimmig gewählt.

Nach rund vierzig Jahren Provisorium in der Holzkirche drängten sich grundlegende Sanierungen auf. Die Kosten wären jedoch unverhältnismässig hoch gewesen. Auch hatten sich die Bedürfnisse der Pfarrei mit Blick auf die Räumlichkeiten im Laufe der Zeit stark verändert. Es bestand kaum Platz für Begegnungen, für Religionsunterricht oder für Kinder und Jugendliche.

Mit einem Neubau eines Kirchenzentrums konnte man für diese Probleme Abhilfe schaffen. Im November 2004 wurde ein Projektkredit gutgeheissen. 2006 folgte die Zustimmung zum Baukredit von 4,66 Mio. Franken. Bereits im August 2006 erfolgte der erste Spatenstich, im März 2007 die Grundsteinlegung und im Dezember des gleichen Jahres die Baufertigstellung. 

Im Juni 2008 wurde die Kirche von Bischof Vitus Huonder feierlich dem Hl. Leonhard geweiht. Im März 2009 konnte der Abt des Klosters Disentis, Daniel Schönbächler, die neu erstellte Winterhalder-Orgel einweihen.

Seit November 2008 ist die Pfarrei Feuerthalen näher an die Schwesterpfarrei Stammheim-Andelfingen gerückt. Der Pfarrer von Stammheim-Andelfingen, Werner Läuchli, wurde auch zum Pfarradministrator ernannt und im Jahr 2009 als Pfarrer der Pfarrei Feuerthalen gewählt.

Im Jahr 2011 wurden die Pfarreien Stammheim-Andelfingen und Feuerthalen zu einem Seelsorgeraum verbunden.

Seit September 2017 wird die Katholische Kirche Weinland von Pfarrer Stephan Kristan und Seelsorger, Co-Leiter Marco Anders gemeinsam geleitet.

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